Montag, 28. September 2009

Wiedergefunden, was nie wirklich verloren gegangen war

Die Wiedervereinigung
Seit Wochen liege ich nachts im Bett und grübel darüber nach wie ich die Freundschaft mit meiner ehemaligen Schuldkameradin wieder aufblühen lassen könnte. Soll ich sie einfach anrufen, ihr einen Brief schreiben, einfach bei ihr vorbei schauen oder doch nur eine Email schreiben? Sie war nämlich nicht nur meine treue FOS-Kameradin, sondern damals so was wie meine beste Freundin, wenn man in dem Alter das noch so sagen kann. Ich hab nämlich alles mit ihr gemacht. Wir sind zusammen in die Schule gefahren, saßen natürlich nebeneinander, verbrachten Pausen miteinander, in denen wir uns mit allen möglichen belegten Semmeln eingedeckt haben. Wir hielten Referate als Team, waren nervös, wenn der Andere allein vor der Klasse stand und hielten bei Prüfungen Händchen. Verbrachten die Nachmittage zusammen beim Lernen, sie war nämlich meine Mathe- und Chemie-Nachhilfe. Ich werde nie vergessen wie sich ihr süßer Kater quer über den Tisch legte, damit wir endlich zum Lernen aufhörten und uns mit ihm befassten. Ich mag eigentlich keine Katzen. "Katerle" wie sie ihn liebevoll nennt ist aber meine Lieblingskatze. Na, wir waren auf jeden Fall unzertrennlich und es war schön so.
Und wie das Leben eben so spielt war die FOS um und jeder ging mit seinem Abitur-Zeugnis in der Hand mehr oder weniger seiner Wege. Wir hatten zwischendurch immer wieder Kontakt, aber es ist eben schwierig. Als sie dann letztes Jahr auch noch nach Landshut gezogen ist kam es umso dicker und wir haben uns mal eben ein halbes Jahr oder so garnicht gehört oder gesehen. Ein Jammer.
Als ich heute so gemütlich am See lag, hat dieses Mädchen, dass übrigens Anna heißt tatsächlich angerufen und meine Grübelei hatte ein jähes Ende. Zwanzig Minuten später lag sie schon in gewöhnlicher Manier neben mir am Seeufer, hat mir eine Leberkässemmel mitgebracht (sie hat mich immer schon mütterlich versorgt, hat gekocht und so weiter) und wir haben uns unterhalten als wäre es wie immer. Als wären keine 6 Monate vergangen. Veränderungen im Leben von sich gegangen, Persönlichkeitsentwicklungen....Eben wie immer und das war das Schöne. Es hatte sich soviel verändert und doch ist irgendwie alles beim Alten geblieben. Das Lustige ist, dass es ihr genauso ergangen war. Sie seit Wochen versucht hatte mich zu erreichen. Gedankenübertragung. Man merkt irgendwie wenn es an der Zeit ist. Am Abend waren wir noch in einem netten Café, haben in gemeinsamen Einverständnis beide unseren Tee getrunken.
Wir sind uns nämlich einig. Über die kleinen und großen Süchte unserer Gesellschaft, über das Leben, über unsere Weh-Wechhen, über die Liebe, über das Reisen und noch so viel mehr.

Liebe Anna, ich hoffe, dass dieser schöne Tag mit dir, der Tag unserer "Wiedervereinigung" wiederholt wird. Und zwar bald. Ich gelobe Besserung in der Kommunikation und Interaktion.





3 Kommentare:

  1. schöne geschichte. also schönes wahres leben. und ich hoffe du lernst irgendwann noch eine liebe katze kennen, die mimi heißt und gerade in meiner heimat weilt.
    kussi.

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  2. Oh ja, das will ich wirklich. Das steht schon sehr lange auf meiner Wunschliste. Mimi kennen zu lernen.
    Kuss

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  3. Mit einem Tag Verspätung lese ich deinen Blog(manches bleibt eben gleich!) und was soll ich sagen echt toll!!!
    Ich finde es schön eine Rolle in deinem Leben zu spielen, weil es mich bisher immer bereichert hat!!Es tut gut zu wissen, dass dies immer so bleiben wird egal wie viel Zeit, Raum oder Menschen zwischen unseren Treffen liegen.LG Anna

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